am 1.12. ist Welt-Aids-Tag.
Sicher fragt Ihr Euch, was hat dieser Tag mit dem Justizwachtmeisterdienst zu tun…
Das Thema HIV und Aids betrifft uns alle! Ob beruflich oder im privaten Bereich. Jeder von uns kennt berühmte Menschen die an HIV und Aids erkrankt sind, Freddy Mercury (Sänger – Queen), Conchita Wurst (Travestiekünstler), Charly Sheen (Schauspieler), Nadja Benaissa (Sängerin – No Angels) oder Georg Uecker (Schauspieler – Lindenstraße) um nur ein Paar zu nennen.
Immer noch haben einige Kolleg*innen noch Vorurteile gegenüber Personen mit HIV.
Im Zuge des Welt-Aids-Tages wollen wir helfen, bestimmte Vorurteile abzubauen und den Umgang mit HIV Infizierten zu normalisieren.
HIV kurz erklärt:
- Um HIV übertragen zu können muss eine bestimmte Anzahl von Viren übertragen werden. Die Viren werden durch Körperflüssigkeiten wie z.B. Blut oder Sperma übertragen. Bei Schweiß müsste man z.B. 2 Liter aufnehmen von einer Infektiösen Person aufnehmen um sich zu infizieren. Also ist der normale Körperkontakt z.B. bei Durchsuchungen oder bei Vorführungen keine Gefahr.
- Aktuelle Medikamente für HIV-Patienten senken die Anzahl der Viren. Somit kann das Virus so gut wie nicht mehr übertragen werden.
- Laut Aidshilfe liegt das Infektionsrisiko an einer HIV-Kontaminierten Spritze unter 1%. Nichts desto trotz sollte man sich nach solch einer Verletzung direkt untersuchen lassen. Hilfe stellt dabei die Aidshilfe bereit.
- Ebenso gibt es mittlerweile auch Präparate, die man einnehmen kann um eine HIV-Infektion selbst bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr* zu vermeiden. Infos hierzu
(* Da wir davon ausgehen, dass keiner der Kolleg*innen sexuellen Kontakt im Dienst mit fremden Personen hat, ist dieser Punkt wohl eher eine private Information)
Die Deutsche Aidshilfe hat ein gutes Video zum Leben mit HIV erstellt.
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Auf der Homepage der Deutschen Aidshilfe findet noch nützliche Infos im Umgang mit HIV. Der alltägliche Körperkontakt mit HIV-Infizierten Personen ist genauso (un)gefährlich wie der Kontakt zu anderen Personen.
Der Bundesverband der Justizwachtmeister hat im Jahr 2022 eine Kooperation mit der deutschen Aidshilfe geschlossen. Dadurch haben Kolleg*innen des Justizwachtmeisterdienstes die Möglichkeit sich fachlich beraten zu lassen oder nach einem Kontakt mit HIV-Personen z.B. nach Angriffen.
Nicht nur HIV wird dort erklärt auch andere Erkrankungen wie Hepatitis und andere übertragbare Krankheiten. Viele Menschen denken immer noch, dass HIV nur ein Problem schwuler Männer sei, aktuelle Zahlen belegen, dass die Ansteckungsrate im heterosexuellen Bereich steigen.
Zahlen Daten und Fakten zu HIV/Aids in Deutschland und RLP
- In Deutschland lebten Ende 2023 rund 96.700 Menschen mit HIV.
- in Rheinland-Pfalz leben 2023 ca. 2360 Personen mit HIV (1770 Männer / 590 Frauen)
- 99% der Menschen bei denen eine Infektion bekannt ist nehmen Medikamente.
- Ungefähr 2.200 Menschen infizierten sich im Jahr 2023 neu.
- Ungefähr 75 Neuinfektionen gab es in RLP im Jahr 2023
- 1.200 Menschen erhielten 2023 ihre Diagnose erst, nachdem sie bereits schwer erkrankt waren.
- 8.200 Menschen mit HIV wussten 2023 nach Hochrechnungen nichts von ihrer Infektion.
- In Deutschland waren Ende 2023 92 % der HIV-Infektionen diagnostiziert, 99 % der Diagnostizierten erhielten HIV-Medikamente, bei 96 % davon ist HIV nicht mehr nachweisbar und somit nicht übertragbar.
Anmerkung der Vorstandschaft: Die Zahlen dieser Tabelle belegen, dass es nicht darauf ankommt welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung eine Person mit HIV hat. Auch zeigt es, dass man sich eine HIV-Infektion im Urlaub im Ausland einfangen kann. Ebenso ist eine HIV Infektion durch fehlenden Schutzmaßnahmen bei Erste-Hilfe-Maßnahmen möglich. Daher sehen wir eine Vorverurteilung als höchst bedenklich an.
Für JVA Insassen gibt es eine Broschüre (PDF zum Download), die wir allen Kolleg*innen im Justizwachtmeisterdienst ans Herz legen wollen.
Quelle: https://www.aidshilfe.de
Quelle: https://www.aidshilfe-rlp.de
Hattet Ihr einen möglichen infektiösen Kontakt, egal ob im Dienst oder Privat, könnt Ihr Euch vertrauensvoll an die Vorstandschaft oder auch direkt an die Deutsche Aidshilfe wenden. Eure Daten werden zu 100% vertraulich behandelt!
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