Reaktion auf Offener Brief

Reaktion auf Offener Brief

Entscheidungshilfe zur Landtagswahl?!

Am Sonntag den 14.03.2021 finden in Rheinland-Pfalz die Landtagswahlen statt.

Der Ausgang der Wahlen hat bestimmt auch Auswirkung auf das Justizministerium.

Offener Brief nochmal lesen.

Die Vorstandschaft hat beschlossen, die Reaktionen der Fraktionen und des Ministeriums der Justiz hier zu veröffentlichen. Ohne eine Wertung abzugeben soll sich hier jeder selbst ein Bild machen und somit evtl. seine Entscheidung für die Landtagswahl zu fällen.

 

Reaktion des Ministeriums der Justiz (FDP geführtJM-Reaktion

Auszug aus dem Wahlprogramm der FDP (thema Justiz)

Unsere unabhängige und effektive Justiz gewährleistet die Durchsetzung der rechtsstaatlichen Ordnung im privaten und öffentlichen Interesse. Gerichte sichern Bürgerinnen und Bürgern Rechtsschutz gegen staatliche Eingriffe, die Durchsetzung privater Ansprüche und die Vertei- digung der Rechtsordnung gegen Kriminalität. Objektiv und effizient arbeitende Staats- anwaltschaften gewährleisten die konsequente Verfolgung von Straftaten und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Menschen. Ein moderner Strafvollzug befähigt Straf- täterinnen und Straftäter zu einem zukünftigen Leben ohne Straftaten und schützt wo nötig die Gesellschaft vor gefährlichen Verurteilten.

Diese Säulen unseres Rechtsstaats haben die Freien Demokraten in ihrer Regierungs- verantwortung im Ministerium der Justiz konsequent gestärkt. In den vergangen fünf Jahren wurden über 100 neue Richter und Staatsanwälte zusätzlich eingestellt, ebenso wie das für ihre Arbeit notwenige Unterstützungspersonal. Eine besondere Rolle im Kontakt der Justiz mit Bürgern spielen Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger. Wir haben die Studierendenzahlen deutlich gesteigert und den Grundstein für einen spürbaren personellen Aufwuchs gelegt.

Durch die Erhöhung der Ausbildungsplätze im Justizvollzug und die Optimierung der Ausbildung werden zukünftig mehr Justizvollzugsbeamte für die zunehmend komplexere Arbeit mit Strafgefangenen zur Verfügung stehen. Durch konsequente Bündelung von Spezialzuständigen wurde die Effektivität der Arbeit der Gerichte und Staatsanwaltschaften gesteigert.
Rheinland-Pfalz ist bei der Einführung der elektronischen Aktenführung bei Gerichten im Ländervergleich führend, diese wichtige Modernisierung erhöht die Effizienz und Flexibilität.

Wir wollen den Weg der Optimierung der personellen Ausstattung in allen Laufbahnen der Justiz konsequent weitergehen. Die Leistungsfähigkeit der dritten Gewalt ist für Frei Demokraten nicht verhandelbar.
Auch im Justizvollzug wollen wir den Weg zu einer angemessenen personellen Ausstattung konsequent fortsetzen.
Das Berufsbild der Justizwachtmeister werden wir modernisieren und an die sich verändernden Bedingungen anpassen. Hierbei ist uns auch die weitere Optimierung der Ausrüstung ein wichtiges Anliegen.

Ein weiteres wesentliches Ziel der Freien Demokraten ist die Modernisierung der juristischen Ausbildung. In Zusammenarbeit mit den rheinland-pfälzischen Fakultäten werden wir die Schwerpunktbereichsprüfung zu einer interdisziplinären zweiten Säule des rechtswissenschaftlichen Studiums weiterentwickeln. Den juristischen Vorbereitungsdienst werden wir weiter professionalisieren und den sich verändernden Anforderungen an junge Juristinnen und Juristen anpassen.

Wir werden die Digitalisierung der Justiz weiter konsequent fortführen. Bis zum Jahr 2026 sollen alle Justizbehörden in Rheinland-Pfalz digital und papierlos arbeiten. Die Potenziale elektronischer Akten zur Optimierung der Arbeit von Gerichten und Staatsanwaltschaften werden wir konsequent nutzen und die Erreichbarkeit der Justiz auf digitalem Weg auch für Bürgerinnen und Bürger sicherstellen.

Durch einen zentralen Bürgerservice der Justiz wollen wir für alltägliche Anliegen wie Vereinsregister-, Erbschein- und Betreuungsangelegenheiten den Zugang der Menschen zu den Gerichten vereinfachen und verbessern.
Modernen Möglichkeiten der digitalen Arbeitsunterstützung für die Rechtspflege stehen wir offen gegenüber, die Entscheidungsfindung durch unabhängige Richter darf hierdurch jedoch nicht beeinträchtigt werden.


Reaktion des SPD Fraktion SPD-Reaktion


Reaktion der Fraktion Bündnis 90 / die Grünen (per Email am 10.01.2021)

vielen Dank für Ihre E-Mail v. 11. Dezember 2020 zum Justizwachtmeisterdienst. Ich habe ebenfalls Ihre E-Mail v. 17.11.2020 erhalten und mich sodann dazu mit dem Justizministerium (JM) in Verbindung gesetzt. Die Stellungnahme des JM v. 16.11.2020 sollte Ihnen bereits zugegangen sein. Da Ihr Brief an die Landesregierung und Ministerpräsidentin Dreyer gerichtet war und nicht direkt an die Fraktionen des Landtags, habe ich Ihr Schreiben zur Kenntnis genommen und daher nicht geantwortet. Das JM geht in seiner Stellungnahme äußerst detailliert auf die Forderungen des Justizwachtmeisterdienstes ein. Eine Wiederholung der Punkte erscheint daher nicht sinnvoll. Nichtsdestotrotz möchte ich einige Aspekte hervorheben.
 
Trotz der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Belastung des Haushalts werden im Haushalt 2021 insgesamt 7 neue Stellen im Justizwachtmeisterdienst geschaffen. Im Doppelhaushalt 2019/2020 wurden insgesamt 15 neue Stellen geschaffen. Dies ist ein eindeutiger Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den Justizwachtmeister*innen. Ungeachtet der schwierigen Zeiten bleiben wir als Land bei den neuen Stellen im Justizwachtmeisterdienst. Das haben wir als Parlament am 15.12.2020, als der Haushalt im Plenum verabschiedet wurde, entschieden.
 
Momentan befinden sich viele Menschen in Kurzarbeit und wissen nicht, wie sie über die Runden kommen sollen. Die Corona-Pandemie trifft besonders diejenigen, die sowieso schon in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt waren. Der öffentliche Dienst erweist sich in dieser Zeit als krisenfester Arbeitgeber. Es werden nicht nur neue Stellen geschaffen, sondern auch die Besoldung der Justizwachtmeister*innen steigt bis zum 1. Januar 2021 auf 2.442,32 EUR in der Besoldungsgruppe A4 (1). Im Vergleich zum 1. März 2016 ist das ein Anstieg um knapp 18 Prozent. Mit steigenden Gehältern können viele Arbeitnehmer*innen momentan nicht rechnen. Ganz im Gegenteil: Stunden fallen weg, sodass der Lohn geringer ausfällt und das Gehalt wird aufgrund der Kurzarbeit gekürzt. Auch die Amtszulage der Justizwachtmeister*innen in den Besoldungsgruppen A4, A5 und A6 wird angehoben. Eine geringe Wertschätzung oder gar ein Vergessen des Justizwachtmeisterdienstes lässt sich bei allem Verständnis für die Arbeit von Verbänden und Gewerkschaften an keiner Stelle erkennen.
 
Darüber hinaus möchte ich Sie um Verständnis dafür bitten, dass die Corona-Sonderzahlungen, an denen die Länder beteiligt sind, in aller erster Linie den Beschäftigten zugutekommen, die direkt mit kranken und/oder pflegebedürftigen Personengruppen zu tun haben (Pflegekräfte in den Krankenhäusern und die Beschäftigten in der Altenpflege).
 
Die Tarifverhandlungen auf Landesebene sind für Mitte nächsten Jahres vorgesehen. Dies ist sicherlich ein geeigneter Rahmen, um Gespräche über Besoldung und Amtszulagen zu führen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bis dahin beruhigt hat, sodass die Verhandlungen ohne größere Verzögerungen durchgeführt werden können.
 
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und bleiben Sie gesund!
 
Herzliche Grüße, 
Pia Schellhammer
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Pia Schellhammer | MdL
Parlamentarische Geschäftsführerin
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Das Wahlprogramm der Grünen findet Ihr hier (Thema Justiz Seite 131)

Reaktion der CDU Fraktion

Die CDU Fraktion reagierte erst nach wiederholter Kontaktaufnahme mit dem Team des Spitzenkandidaten. Zuerst wurde der Vorstand an den falschen Parteipolitischen Sprecher verwiesen. Dieser stellte uns eine Haushaltsantrag zur Verfügung welches mit dem Justizwachtmeisterdienst nichts zu tun hatte. Erst nach der Aufklärung, dass der Justizwachtmeisterdienst weder zur Polizei noch zur restlichen Blaulichtfamilie gehört, wurde uns der fachlich richtige Parteipolitische Sprecher genannt.

Mit diesem wurde dann ein Telefonat geführt.

Die CDU Fraktion wollte 10 statt der beschlossenen 7 Stellen fordern. Auch eine finanziell bessere Besoldung sollte umgesetzt werden.

Anmerkung: Der momentane Parteipolitische Sprecher Hr. Henter will nicht mehr Kandidieren. Von daher wissen wir nicht wie sein Nachfolger unseren Berufsstand  bewertet und ob dieser die selbe Forderung für uns stellt.

Das Wahlprogramm der CDU findet Ihr hier (Thema Justiz Seite 40)


Fairerweise stellen wir hier auch das Wahlprogramm der Freien Wähler zur Verfügung, da diese in Ihrem Wahlprogramm-2021-FREIE-WÄHLER die Justiz erwähnt haben.


Hinweis: Die Fraktion der AFD wurde ausgeschlossen. Mit dieser Partei wird der Landesverband nicht zusammenarbeiten und deshalb wurde der offene Brief auch nicht an diese Fraktion gesendet. Der Landesverband ist gegen Extremismus und auch gegen Parteien die diesen unterstützen.


Um Objektiv und ohne eine Partei zu bevorzugen stellen wir hier die Fakten zur Verfügung. Wie Ihr am Sonntag wählt ist Eure persönliche Entscheidung. Unsere Bitte ist nur, geht wählen!

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Redakteur editor

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